Partikel wie Mais, Hanfsamen, Tigernüsse, Kichererbsen, Lupinen, Weizen aber auch Raps sind zum Karpfenangeln mehr als nur eine preisgünstige Alternative zu Boilies. Gerade im Sommer, wenn die Karpfen viele Kohlehydrate zu sich nehmen lohnt der Einsatz von Körnerfutter.
In der Karpfenzucht werden Partikel ungekocht in rauen Mengen eingesetzt. Das ungekochte Partikel für Karpfen schädlich sind ist eine weit verbreitete Unwahrheit. Dennoch sollten sie ihre Partikel für Angelzwecke vor dem Einsatz quellen und kochen bis die ersten Körner aufplatzen. Der Grund für dafür liegt in der Steigerung der Attraktivität. Die Karpfen in der Fischzucht müssen ungekochte Partikel fressen, weil sie keine Alternative haben, am Angelsee ist es jedoch anders. In einem Angelgewässer ist die Fischdichte nicht so hoch wie in der Fischzucht, die Fische haben eine große Auswahl an eingebrachten Futter, sind ein Stück weit verwöhnt und suchen sich dementsprechend das Beste heraus. Weich gekochte Partikel sind dann eine attraktive Nahrungsquelle.
Diese Vorteile bringen ihnen Partikel
Wer Partikelköder einsetzt schafft Vertrauen in den Angelplatz. Füttern sie 5 Kilo Partikel an liegen auf dem Spot tausende einzelne Körner. Das beschäftigt die Schuppenkarpfen und Spiegler über einen sehr langen Zeitraum. Sie sammeln sich die einzelnen Körner mühselig zusammen, dabei werden sie unachtsam und lassen sich einfacher fangen.
Karpfenangeln mit Partikeln löst Futterneid aus
Mit Partikeln können sie den Angelplatz nicht so schnell überfüttern weil sich Weißfische ebenfalls am Futter bedienen. Das große Weißfischaufkommen am Angelplatz löst einen Futterneid aus. Karpfen müssen mit den anderen Fischarten wie Schleien, Brassen, Rotaugen und Co. konkurrieren. Die Folge ist oft eine intensivere Futteraufnahme, als sie das von Boilies kennen.
Und ... nach Tagen ist der Spot von Kraut befreit
Mit Partikeln können sie Angelplätze die von Kraut oder Algen bewachsen sind frei fressen lassen. Durch die intensive Futteraufnahme durchpflügen Karpfen den Gewässerboden regelrecht. Die Folge ist, dass Kraut durch fressende Karpfen förmlich vom Boden gelöst wird. Nach Tagen ist der Spot mehr und mehr vom Kraut befreit.
Partikelmischung oder eine Sorte?
Wer eine Partikelmischung anbietet hat den großen Vorteil sehr viele Karpfen anzusprechen. Auch Karpfen haben ihre Vorlieben. Manche fressen sehr gerne Tigernüsse, andere eher Hanf oder Kichererbsen. Um einen Futterplatz anzulegen ist also eine ausgewogene Partikelmischung eine gute Idee.
Beim Angeln wird es dann jedoch schwieriger. Haben die Karpfen sich zum Beispiel auf den Hanf eingeschossen wird es schwer diesen anzuködern. Suchen die Fische intensiv nach Hanf kann es passieren das Tigernüsse zwar auch Bisse bringen, aber eben nicht so viele wie die mit Hanf erhalten würden. Je mehr Auswahl sie den Karpfen bieten, desto verstärkter kommt dieser Effekt zum Vorschein.
Versuchen sie zum Angeln die Auswahl der Partikel etwas einzugrenzen oder eben nur Partikel zu füttern die die auch anködern können. Weizen, Hanf, Raps weglassen und mehr Kichererbsen, Tigernüsse, Mais oder Lupinen füttern. Es ist schon vorgekommen das Boilies und Partikel gemischt gefüttert wurden, die Bisse aber nur auf Partikel kamen.
Partikel & Boilies
Wenn sie eine solche Kombination wählen sollten sie also nicht stur nur mit Boilies angeln. Wenn sie Boilies einsetzen ist es ratsam kleine Größen in 10 bis 15 mm einzusetzen. Karpfen sind durch eine Partikelfütterung regelrecht darauf getrimmt kleine Köder einzusaugen. Zu große Köder wie 20 oder gar 24mm Boilies fallen nicht mehr in dieses Spektrum. Damit würden sie zwar auch Bisse bekommen, aber eben nicht so viele wie mit kleinen Boilies.
Die Rigs beim Karpfenangeln mit Partikeln
Bedenken sie ebenfalls das Karpfen die Partikel immer einzeln aufnehmen. Die Körner kleben nie zusammen. An Haar bieten Angler immer wieder lange Maisketten an. Das ist zwar eine funktionierende Möglichkeit, aber es ist nicht so effektiv als wenn sie auf einem Haar zwei bis drei Körner mit Abstand zu einander auf das Haar ziehen. Eine solche Köderpräsentation ist um ein vielfaches natürlicher und fängt deutlich mehr argwöhnische Karpfen.
Nutzen sie für ihre Karpfenmontage dünne Vorfachschnüre, ideal sind monofile Vorfächer (0,30mm) und kleine Hakenmodelle (Größe 6-8). Zu grobe Rigs sind bei derart leichten Ködern zu auffällig.
Da sich die Karpfen auf einem Partikel kaum bewegen (weil die Körner dicht an dicht am Gewässergrund liegen), steigern sie die Bissausbeute beim Einsatz von kurzen 10-20cm langen Rigs.